Der Kuss des Zeitreisenden by Susan Kearney
Autor:Susan Kearney
Die sprache: de
Format: mobi
Herausgeber: Piper Taschenbuch
veröffentlicht: 2011-11-18T18:22:31+00:00
21
Musik existiert im Weltraum. Wenn man sie aber hören will, muss man still sein.
Anonymus
»Volle Kraft zurück«, befahl Jordan.
Tennison stand einen Schritt vor ihm und schaltete den Schnellgang ein. Während Jordan nach dem Ausschau hielt, was gerade aus dem Hyperraum hervorkommen mochte, fiel sein Blick auf Vivianne.
Vi war offensichtlich sehr erregt und wegen des Vorfalls in der Luftschleuse noch immer wütend. Vielleicht war das auch ganz gut so.
Vivianne sah ihn nicht an. Sie hatte ihm nichts über das Gespräch mit ihrer Freundin mitgeteilt, und ihr Widerstreben ärgerte ihn aus verschiedenen Gründen. Zum einen waren die Aussichten darauf, den letzten Schlüssel und den Gral zu finden, ohnehin schon sehr gering, auch wenn sie zusammenarbeiteten und jede Information miteinander teilten. Zum anderen könnte sich das, was sie ihm nun vorenthielt, als durchaus wichtig erweisen. Und schließlich wollte er nicht gegen eine so kluge Frau arbeiten müssen.
»Die Sensor-Daten deuten an, dass sich uns drei Objekte mit großer Geschwindigkeit nähern«, sagte Gray.
Lyle betrat die Brücke, warf einen Blick auf den Sichtschirm und wurde bleich. »Diese Maschinen sind wieder hinter uns her. Ich hätte sie schon beim ersten Mal alle abschießen sollen.«
»Vielleicht hat uns Trendonis durch den Hyperraum aufgespürt«, meinte Sean.
Vivianne kniff die Augen zusammen. »Niemand feuert eine Waffe ohne ausdrücklichen Befehl ab.«
»Austritt aus dem Wurmloch«, sagte Tennison. Drei Kuben flogen hinaus.
Vivianne keuchte auf und sah Jordan an. »Sind das dieselben Maschinen, die uns beim letzten Mal umzingelt haben?«
Trendonis war irgendwo da draußen und machte Jagd auf sie, aber Jordan wusste nicht, ob die näher kommenden Schiffe wirklich unter seinem Befehl standen. »Wie sieht es mit unserer Energieversorgung aus?«
»Stabil, aber …« Tennison betrachtete seine Daten, als könnte er seinen Augen nicht trauen.
»Wir werden nirgendwohin fliehen«, sagte Gray.
»Was?« Die Blässe auf Lyles Gesicht wurde zu reinem Weiß.
Darrens Stimme klang durch die Gegensprechanlage. »Die Motoren überhitzen sich.«
Gray erklärte: »Energieversorgung und Motoren sind in Ordnung, aber wir bewegen uns nicht von der Stelle.«
»Wie ist das möglich?«, fragte Vivianne.
»Energie herunterfahren«, befahl Jordan. Offensichtlich konnte sie nicht davonfliegen, und er wollte den Stab nicht vollständig auslaugen. »Wenn wir nicht entkommen können, dann gibt es auch keinen Grund, die Maschinen in die Luft zu jagen.«
»Ich öffne einen Sprechkanal.« Vi setzte sich den Kopfhörer auf. »Hallo. Kann mich jemand hören?«
Jordan zeigte mit dem Daumen nach oben. Sie nickte zwar, doch in ihrem Blick lag eine ungeheure Ferne – eine Barriere, die sie hochgezogen hatte.
»Ihr werdet uns folgen.« Die außerirdische Stimme klang mechanisch.
Vivianne zögerte einen Augenblick. »Wohin?«
Jordan hielt den Atem an und wartete auf die Antwort. Doch sie kam nicht.
Stattdessen umzingelten die Raumschiffe die Draco.
»Schon wieder«, murmelte Gray.
»Energiestatus?«, fragte Jordan.
»Baut sich wieder auf.« Grays Hände bewegten sich über den Monitor. »Ich kann nichts dagegen tun. Meine Schalter reagieren nicht.«
»Das Steuer ist auch tot«, sagte Tennison.
»Diese Maschinen wollen uns entführen.« Lyles Stimme war der Panik nahe. »Sie schleifen uns in das Wurmloch. Wir sollten sie abschießen, bevor …«
»Niemand schießt!«, befahl Jordan.
»Aber …«
»Beim letzten Mal haben sie unsere Energieversorgung unterbrochen, da wären wir beinahe erfroren«, rief ihm Vi in Erinnerung. Lyle beruhigte sich wieder.
Jordan drückte den Kopf der Gegensprechanlage.
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